Seitdem in den 80er Jahren der Europarat den Jakobsweg als verbindendes Element Europas verstärkt beworben hat, wandern jedes Jahr tausende Menschen auf den Wegen der Jakobspilger. Sie stellen sich damit in die Tradition Millionen Pilger, die sich im Mittelalter in ganz Europa aufmachten um das Grab des Heiligen Jakobus in Santiago de Compostela zu besuchen und Buße zu tun.
Die Wege der Jakobswege – Wanderstrecken durch die schönsten Teile Europas
Nicht jeder Wanderer der der Muschel – als Symbol des Jakobswegs und der Jakobspilger – ist aus religiösen Gründen unterwegs und nicht jeder wandert bis in die Stadt im nord-westlichen Spanien.
Das Wegenetz überzieht ganz Europa, vor allem Deutschland, Frankreich und die Schweiz. Doch Routen beginnen in Großbritannien, Italien und die Staaten östlich von Oder und Neiße. In Spanien laufen die Routen zusammen und hier sind die meisten auf dem traditionsreichen Camino Frances unterwegs.
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Aber alle Wege haben eins gemeinsam, sie führen alle durch die schönsten Ecken Europas. Ob auf dem deutschen Oberschwäbischen Jakobsweg, die Schweizer Wege durch die Alpen oder die französische Via Lemovicensis.
Essen auf dem Jakobsweg
Neben der Natur können sich die Wandernden entlang der Wege auf unzählige kulinarische Highlights freuen, die Leib und Seele zusammenhalten.
In Spanien verläuft der Jakobsweg auf dem Camino Frances durch Galizien, auf dem religiöse Pilgernde 100 Kilometer zu Fuß zurücklegen müssen, um ihre Wallfahrt von der Kirche anerkannt zu bekommen. Hier führt der Marsch durch die Heimat von herrlichen Spezialitäten der galizischen Küche.
Muscheln und Fische auf dem Jakobsweg
Die mediterrane Küche Galiziens hält wunderbar aromatische Gerichte aus Fisch und Meeresfrüchte für die erschöpften Wandernden bereit. Zu den Spezialitäten gehören vor allem Muschelgerichte aus Jakobsmuscheln, Entenmuscheln und Austern. Auch Garnelen und Krabben landen auf den Tellern im Norden Spaniens. Besonders bekannt: Polbo á feira aus Tintenschfisch – nur aus dem Oktopus, Salz, Paprika und viel Olivenöl.
Für Unterwegs: Tortillas und Empandas
Als Wegzehrung dienen auf dem Jakobsweg die spanischen Teigtaschen. Die Empanads in Galizien werden traditionell beispielsweise mit Thunfisch, Fleisch oder Gemüse gefüllt und sind herrlich auf einer Rast, um im Schatten der spanischen Sonne zu entgehen. Auch das Bocadillo, das heimische Brot, lässt sich mit dem lokalen Weichkäse, Schinken oder Chorizo belegen
Marktstände am Rand des Jakobswegs
Der Norden Spaniens ist nicht zu unerbittlich heiß wie die südlicheren Landesteilen und eignet sich durch die starken Regenfälle im Winter vorzüglich für den Anbau von Obst und Gemüse. Dementsprechend finden die Pilgernden am Wegesrand viele kleine Stände, wo sie frisches Obst und Gemüse kaufen können. Oft gilt hier das Selbstbedienungsprinzip: Man nimmt sich, was man braucht und hinterlässt ehrlich den Betrag in der Kasse des Stands.
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Süßes auf dem Jakobsweg
Wer in Spanien Hunger auf Süßes bekommt, muss nicht nur auf Churros zurückgreifen. In Galizien haben die Feinbäcker noch andere Spezialitäten im Programm, die nur darauf warten, ausprobiert zu werden. Die Caprichos de Santiago, Plätzchen aus Mandeln, sind ebenso so süß wie beliebt und schmecken herrlich zu einer Tasse frischen, starken Kaffee.
Auch die Tarta de Santiago ist ein Mandelkuchen, der entsprechend seines Namens mit einem Kreuz verziert wird. Den darf kein Jakobspilger verpassen.
Für die Seele: Galizischer Wein
Wer in Spanien unterwegs ist, sollte auf der Wallfahrt nicht achtlos am reichhaltigen Weinangebot der Region vorbeiwandern. Vor allem frische Weißweine wie Albarino oder Ribeiro sind hier beliebt, aber auch der Tresterschnaps Orujo rundet das Abendessen passend ab.
Mit diesen reichhaltigen Speiseplan wird der Jakobsweg zum Genuss.